Tonis Motivation hat vorhin ihren Hut genommen und ist ausgegangen. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Jetzt, wo er so richtig schön Termindruck hat... Nun wartet er, dass sie zurückkommt. Dummerweise kommt sie von allein nicht zurück. Toni muss was tun.

Hier sind einige effektive Methoden und Techniken gegen Motivationslöcher und Durchhänger. Du kannst sofort damit anfangen... Sie werden dir auch in späteren Projekten gute Dienste leisten. Bestimmt kennst du die eine oder andere Technik auch schon.

Motivation 1: “Quick wins”!

Erfolg macht Laune… Viele kleine Erfolge machen sogar Laune auf die Thesis. Also, tu was: Suche schnell mal 20 Quellen mit Google Scholar, entwirf die erste Gliederung, sammle die ersten Fragen für den Fragebogen oder für deine Interviews, formatiere die Tabellen und Abbildungen, sortiere die englischen Artikel, mach Termine mit den Ansprechpartnern etc. Die Freude über die kleinen und schnellen Erfolge löst deine Blockaden.

Wir haben hier mal eine ganze Liste von sogenannten No-brainers gemacht. Das sind kleine Routinearbeiten, die wenig Intellekt fordern, aber gemacht werden müssen. Das sind richtige kleine Belohnungen, weil sich schnell Erfolge zeigen. Genieße den Flow!

Tipp: Eine neue Schreibtechnik verschafft dir viele Quick wins beim Schreiben. Eine Anleitung mit vielen Beispielen für alle Kapitel einer wissenschaftlichen Arbeit findest du im Buch "Schreib-ABC – Fünf Seiten pro Tag". Hier ist ein Probeauszug.

Motivation 2: Stapelverarbeitung kleiner Aufgaben für den Flow

Sie sind zwar nervig, müssen aber gemacht werden: Kleine notwendige Aufgaben wie scannen und kopieren, Bücher bestellen, Termine vereinbaren oder etwas formatieren oder kontrollieren oder Webseiten ablegen...

Wenn deine Motivation im Moment nicht für das Schreiben oder Analysieren oder ähnlich Anstrengendes reicht, dann erledige erst mal diese Aufgaben. Das Abhaken wird dir sehr schnell neue Motivation bringen! Und dieser Flow von Aufgaben bringt dir den Flow zurück!

Motivation 3: Termin mit Thesis-Betreuer festlegen

Eine Aufgabe, die sich wunderbar eignet, im Motivationsloch erledigt zu werden: einen Termin mit den Betreuern ausmachen. Dazu genügt ein kurzer Anruf oder eine kurze Mail. Du musst dich nicht gleich treffen. Termine wie diese brauchen ein paar Tage Vorlauf. Was für ein Glück! Die nächsten Tage vor der Konsultation bist Du garantiert voll unter Strom. Und was sollst Du dann besprechen? Die Ergebnisse deiner Arbeit. Und schau auch, was du besser NICHT sagen solltest.

Motivation 4: Feste Zeiten für die harten Aufgaben!

Harte Aufgaben schieben wir alle lieber auf. Dabei wissen wir, dass es dadurch sogar noch härter wird... Feste Zeiten für eine Aufgabe festlegen und machen. Deklariere also den Vormittag von 8.00 bis 12.30 Uhr zur Schreibschicht und den Nachmittag zur Recherche und zum Lesen. Gewohnheiten helfen gegen Ausreden. Du wirst überrascht sein.

Motivation 5: Fette Belohnung für Erfolge!

Eine sofortige Motivation ist die Erreichung von Zwischenzielen. Gönne dir dann etwas! Du könntest zum Beispiel ins Kino gehen nach zehn geschriebenen Seiten, die neuen Schuhe kaufen, nachdem Du alle Experteninterviews absolviert hast oder endlich wieder die wöchentliche Party mitfeiern, wenn dieses verflixte Literaturverzeichnis endlich steht. Genieße den Flow!

Motivation 6: Mach was anderes neben der Thesis!

Ein zweites Projekt neben der Thesis kann dir helfen, dich für die Thesis zu motivieren. Klingt komisch, ist aber so. Hängst Du jeden Tag stundenlang nur über deiner Arbeit, kann sie zum roten Tuch werden. Verbringe weniger Zeit mit ihr und suche dir andere Projekte wie deine Bewerbung oder eine weitere Sprache lernen oder Theater spielen oder was auch immer. Das erhöht aufgrund von weniger Zeit auch den "Druck im Kessel" und damit Deinen Fokus.

Motivation 7: Zelebriere deine “Rituale” auch während der Thesis!

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und lieben Rituale. Höre beim Arbeiten an deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit also immer wieder die gleiche Power-Musik (versuche mal Powersongs auf Spotify). Richte deinen Schreibplatz am Morgen immer schön ein, gehe um 13 Uhr immer eine Runde spazieren, YouTube am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen… usw.

Musst Du dich um den Tagesablauf nicht kümmern, kannst Du mehr Gedanken an die Thesis "verschwenden". Genieße den Flow!

Motivation 8: Hindernisse fürs Schreiben definieren und aus dem Weg räumen

Wenn Du im Motivationsloch bist, frage dich auch: "Was genau hält mich jetzt davon ab, dieses Kapitel weiterzuschreiben? Warum erlaube ich es dem Kapitel Fazit, meine Laune zu verderben?"

Extra-Tipp: Diktiere in eine Audio-Datei diese Problembeschreibung und höre morgen wieder rein! Sehr lustig! Mache das jeden Tag und Du willst garantiert keine Heulsuse mehr sein...

Motivation 9: Vergleiche dich!

Das ist nicht in allen Lebenslagen ein guter Ratschlag, aber im Motivationsloch kann er helfen. Das ist der sogenannte Wallfahrts-Effekt: Man sieht andere, denen es viel schlechter geht, die viel schlimmere Krankheiten haben…

Also gehe in die Bibliothek, schau dich um und beruhige dich. Du leidest nicht allein. Die Thesis ist nicht das Ende deines Lebens, sondern nur das Ende deines Studiums! Genieße den Flow!

Motivation 10: Anschlussprojekt - das Leben nach der Thesis

Alles hat ein Ende! Auch wenn es für dich gerade noch absolut unvorstellbar ist: Es wird der Moment kommen, in dem deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit ausgedruckt vor dir liegt. Schließ die Augen und träume davon. Das solltest Du vielleicht jeden Tag machen...

Anschlussprojekte können sehr verschieden sein, eine Reise, ein Job, ein exotisches Praktikum, Hochzeit oder ein Unternehmen gründen. Der Gedanke genau daran wird dir neue Energie und Motivation geben. Schreibe das Projekt auf und kleb’ es an die Pinnwand.

Machs-Outro-Video-2