Wie wird mein Dissertations-Thema promotionswürdig? - Mit diesen 7 Anforderungen
Das Thema deiner Dissertation muss promotionswürdig sein. Du kannst den Betreuenden nicht ein sehr einfaches Thema präsentieren. Das macht keinen guten Eindruck. Woran erkennst du, ob ein Thema für eine Promotion geeignet ist?
1. Promotionswürdig ist ein Thema, wenn es überhaupt ein Thema ist.
An diesen Merkmalen erkennst du ein Thema:
- Ein Thema enthält mehr als fünf Wörter, und zwar definierbare Wörter.
- Das Thema hat mindestens zwei Substantive mit einer Beziehung zwischen ihnen.
- Im Thema ist eine Problematisierung und damit Frage erkennbar.
- Eine Forschungslücke, Forschungsfrage, Forschungsziele und erwartete Ergebnisse lassen sich ableiten
Stelle sicher, dass diese Kriterien erfüllt sind.
Tipp: Ermittle zu Beginn den Analyse-Fokus der Arbeit. Das sind die Begriffe und dazu der relevante Aspekt der Analyse, der Blickwinkel. Der Leitfaden Analyse-ABC – Forschen mit Fokus hilft dabei. Hier ist ein Probeauszug.
2. Promotionswürdig ist ein Thema, wenn am Ende neue Erkenntnisse stehen, ein neues Modell.
Neue Erkenntnisse bedeutet Wissen, dass es noch nirgendwo sonst in dokumentierter Form gibt. Das ist praktisch ein neues Modell.
Das Ergebnis von Forschung ist IMMER ein Modell, also eine Abbildung der Realität. Da zu zählen auch Beschreibungen in Textform.
3. Promotionswürdig ist ein Thema, wenn ich die Erkenntnisse zuerst veröffentliche.
Offensichtlich musst du mit dem Thema die Chance haben, die Erkenntnisse als erste zu veröffentlichen. Das geht nur, wenn du schon am Anfang absehen kannst, welche Art von Erkenntnissen du haben wirst und auf welchen überschaubaren Wegen du sie gewinnen kannst. Ist absehbar, dass das Thema viel zu kompliziert ist oder mehrere Themen in einem enthält, dann suche ein anderes Thema.
Übrigens ist das ein sehr guter Antrieb, zügig fertig zu werden. Dann kommt dir niemand zuvor. Mache es vielleicht kumulativ, dann steigen deine Chancen.
4. Promotionswürdig ist ein Thema, wenn mein Modell auf vorhandenen Modellen aufbaut.
Du solltest gebräuchliche Termini benutzen, dann versteht man dich. Das ist aber nicht das Wichtigste!
Du brauchst ein solides Fundament für deine Argumente in Form von gesichertem Wissen. Dieses Wissen ist schon geprüft. Das spart dir Zeit und damit kommst du schneller zu neuem Wissen.
Ein Thema auf der grünen Wiese ist gar nicht gut. Dann kannst du dich nirgends festhalten.
Tipp: Ein persönliches Dissertations-Coaching kann helfen, beim Einstieg, mittendrin oder auch beim fertig werden. Hier sind die Details zum Dissertations-Coaching von Studeo.
5. Promotionswürdig ist ein Thema, wenn ich wissenschaftliche Methoden nutze.
Wissenschaftliche Methoden sind all jene Techniken, Mittel und Konzepte, die für den Erkenntnisprozess geeignet sind, weil sie zuverlässig neue Erkenntnisse ermöglichen.
Dazu gehören alle möglichen Methoden zur Erhebung und Analyse von Daten, egal aus welchen Quellen. Die Methoden müssen eine zielgerichtete Erhebung der Daten und die Sicherung der Datenqualität erlauben.
Die Analyse muss lückenlos möglich sein. Du musst auf dem Bekannten aufbauend mithilfe der gewonnenen Daten neue Erkenntnisse gewinnen können, mithilfe der Methoden.
Die Methoden müssen bekannt und dokumentiert sein. Du musst sie beschreiben, sodass andere sie in der gleichen Art und Weise anwenden können wie du und damit dein Vorgehen wiederholen können. Somit lassen sich deine Ergebnisse prüfen und bestätigen.
6. Promotionswürdig ist mein Thema, wenn ich mit empirischen Daten arbeite.
Eine Aufarbeitung vorhandenen Wissens aus wissenschaftlichen Quellen ist zweifellos eine wissenschaftliche Leistung. Ein solches sogenanntes Review stößt allerdings an Grenzen.
Mittels Auswertung von sagen wir Hundert vorhandenen Studien lassen sich bestimmte neue Erkenntnisse gewinnen.
ABER: es ist ziemlich ausgeschlossen, dass diese neuen Erkenntnisse ohne empirische Überprüfung als GESICHERT gelten können. Darauf kommt es aber an.
Die Erkenntnisse müssen empirisch überprüft werden. Das Review kann und muss der Ausgangspunkt sein. Aber danach brauchen wir empirische Daten.
Empirische Daten sind vielfältig, wie diese Aufzählung zeigt:
- Dokumente von Handelnden wie Protokolle, Interviews, Leitbilder,
- Meinungen,
- Umfragen,
- Beobachtungen aller Art,
- Messwerte von bestimmten Größen.
Also brauchen wir nach dem Literature Review ein Forschungsdesign, um empirische Daten zu erheben und zu analysieren.
7. Promotionswürdig ist mein Thema, wenn andere Forscher das Vorgehen lückenlos wiederholen können
Dein Vorgehen muss beschreibbar sein. Nur so kann jemand prüfen, ob deine Erkenntnisse richtig sind. Teste also schon am Anfang das Thema daraufhin, ob Du jemanden dein Vorgehen erläutern kannst. Sei auf der Hut, wenn das kompliziert klingt.
Schau, dass dein Thema von Anfang an promotionswürdig ist. Das erspart dir viele Schleifen und Doppelarbeit.
PS: Der Diss-Guide von Aristolo kann dir bei deiner Dissertation helfen.